17 Dezember 2010

[BeAFrog]

• Bin fertig.
• Mag keine Pralinen mit Alkohol.
• Musik ist schon was tolles.
• Ich hasse Egoisten.
• Bin richtig fertig.
• Egozentriker sind schon interessant.
• Woran merkt man eigentlich, dass man kurz vor der Klapse ist?
• I ain't no sucker!

Auf den Tisch mit den kleinen Plagegeistern, die man immer weg schiebt und die sich am Ende alle als Geschwür am Magen zusammenfinden!

Die menschliche Kommunikation ist ja oft schon schwer genug von Angesicht zu Angesicht, übers Telefon wird es dann schon irgendwie befremdlich und im Internet ist ganz damit Schluss. Da ist dann in Kommunikationsniveau erreicht, das unter dem von Nacktschnecken liegt. Über fehlende, altmodische Umgangsformen wie ein "Hallo" vorne und ein "Tschüss" hinten beschwere ich mich dabei nicht einmal mehr. Nachrichten, die im wesentlichen so aufgebaut sind: lg & n8, sind ebenfalls ein Horror-Trip der Kommunikation, aber auch damit kann ich noch leben. Was mich wirklich ankotzt ist die Tatsache, dass man als Mensch, noch dazu einer der so was wie Sätze schreibt, irgendwie nicht für voll genommen wird.

Schnecke.jpg (37.95 KiB) 187-mal heruntergeladen

Die Kompetenz Texte nach dem Wesentlichen zu überfliegen sollten die Meisten bereits in der Schule gelernt haben, aber allem Anschien nach klappt das nicht mit meinen Nachrichten. Nehme ich diesen Text als Beispiel, dann kann ich behaupten, dass
a) 90% diesen Text hier nicht lesen werde
b) 95% diesen Text nicht bis hier lesen werden
c) 99% ihr Gehirn beim Lesen ausschalten
d) 99% überhaupt nicht lesen sondern nur überfliegen
e) von diesen 99% glauben dann 100% es gehe um Nacktschnecken.

Nehmen wir mal hypothetisch an, dass ich sechs ausgewählten Leuten eine Nachricht, mit bitte um Feedback zu einer persönlichen Arbeit schicke. Wähle ich die dann mit geschlossenen Augen, wild im Adressbuch rumklickend, oder weil ich mir etwas dabei denke? Solche Nachrichten sollten, nach meiner Erfahrung nicht mehr mit "Hallo zusammen" oder irgendeiner anderen unpersönlichen Grußfloskel beginnen, denn dann fühlt sich garantiert keiner der sechs angesprochen und das Lesen hört nach Zeile eins auf. Ich habe mir ja schon angewöhnt, dass wenn ich was will, dass ich mich dann kurz fasse. Ewig schwafeln, wie hier, um damit meine Gefühle und Gedanken zum Ausdruck zu bringen kommt da nicht gut. Bin ja schließlich lernfähig und würde -natürlich nur hypothetisch- eine Nachricht wie im folgenden Beispiel in einem Satz schicken: "wenn Ihr mal Zeit und Lust habt lest Euch das man durch -
viewtopic.php?f=13&p=141#p141 - und lasst
mich wissen was Ihr davon haltet und was es für einen Eindruck
geschaffen hat. Mein Zweitentwurf. " Zugegeben zwei Sätze!

Damit komme ich auch wieder zum Thema, denn das Ergebnis würde -natürlich hypothetisch - genau so interessant und hilfreich sein wie eine Nacktschnecken sexy ist.

Ein Freiwilliger: "Sehr gut geschrieben meiner Meinung nach."
Ein durch meine Anwesenheit in ICQ genötigter: "Hab gestern mal deinen Text gelesen. Erinnert mich leicht an Two and a half man. xD"

...

Ja klar, wenn ich Depp auch danach frage was man davon hält muss ich mich eben mit "gut" zufrieden geben.

Vielleicht sollte ich künftig klare Aufgabenstellungen formulieren.
1) Lese den Text unter: viewtopic.php?f=13&p=141#p14
2) Beschreibe die Eindrücke die Du beim Lesen hattest.
3) Beziehe kritisch Stellung zum Text.

Wenn Du alle Aufgaben beantwortest zeigst Du, dass Du Dich damit befasst hast und signalisiert dem Schreiber damit menschlichen Nähe. Weiterhin hast Du ein Feedback gegeben, das sich der Schreiber, offensichtlich war ihm das wichtig, gewünscht hat. Zudem hast Du, was vielleicht am wichtigsten ist, begriffen, dass die Nachricht von einem Menschen hinter einer Tastatur - und nicht aus den unbekannten Tiefen des Internets- kam.

Ach was klage ich! In meinem Beispiel haben ja immerhin 1/3 überhaupt eine Antwort zustande gebracht. Die 2/3, die sich -natürlich alles rein hypothetisch- nicht mal geäußert haben werden in meiner kommenden Suina-Fabel bearbeiten. All die, die sich nach dieser Lektüre angegriffen fühlen gehen zum nächsten Nacktschneckentreffen sollten einfach mal nachdenken.

Bild vonl-seifert.de

[Prolet]

Vor vielen Jahren war ich der Meinung, es sei an der Zeit, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
So machte ich mich zu einer Psychologin auf, der ich den Grund meines Besuches auf Krankenkassenkosten anvertraute: Ich war der Meinung, dass es sich bei 98 % sämtlicher Menschen um absolute Dummköpfe und Vollidioten handelte. Diese Sichtweise erschien mir selbst etwas krank.
Die Psychologin teilte mir mit, dass meine Sichtweise in der Tat etwas krank sei, da ich noch viel zu optimistisch geschätzt hätte, der Anteil der Dummköpfe und Vollidioten bei weit über 99 % läge.
Anschließend betrachtete ich mich als geheilt.

Das Problem besteht einfach darin, dass Quantität der Qualität überwiegt.
Ein Beispiel aus unserer wunderbaren Welt der Sofort-und-immer-Kommunikation: Betrittst Du einen Chat und wagst es, Groß- und Kleinschreibung sowie Satzzeichen zu verwenden, wirst Du innerhalb weniger Minuten von unzähligen weiteren Teilnehmern angegriffen. Ziehst Du Dich dann nicht gleich zurück, wirst Du beschimpft und bedroht. Alle wissen plötzlich, wo Du wohnst, obwohl sie Deinen Wohnort auf Nachfrage natürlich nie nennen. Getan hast Du nichts - außer dass Du anders schreibst. Der Hass wird dennoch übermächtig. Weil Du etwas zeigst, was die Masse zwar können will, aber nicht kann.
Du bist in ein geschlossenes System eingedrungen, das aus Inkompetenz und Dummheit besteht. Da das System aber bis auf Deine Ausnahme homogen ist (mehr als 99 %) wird nicht die Dummheit, sondern das von der Dummheit Abweichende als Störfaktor betrachtet, da es den mehr als 99 % den Spiegel vorhält, in dessen Reflexion jedes einzelne Glied der Kette als minderwertig erscheint.
Du bist's, der den Spiegel brachte, der die Homogenität der Anwesenheit störte.
Du bist's auch, den man nicht versteht.
Und was tun Menschen mit Dingen, die sie nicht verstehen ? - Sie versuchen, sie zu zerstören.
Wundert Dich das ?
Bist Du erst seit gestern auf dieser Welt ?
Kennst Du nicht die Reaktionen, weißt Du nicht um die Mechanismen ?
Sicher kennst Du, sicher weißt Du.
Du lebst in einer Welt der Dummköpfe und Volltrottel, meinetwegen als Insel in einem Meer der Ignoranz und selbstherrlichen Zelebrierung gemeinschaftlicher Inkompetenz.
Erst wenn Du Deine Außenseiterposition akzeptierst, akzeptierst Du Dich selbst.
Mach's.
Und warte nicht ständig auf das Raumschiff, das eines Tages in Deinem Vorgarten landet und Dich endlich aus dieser Irrenanstalt herausholt.
Vielleicht kommt's, vielleicht aber auch nicht.
Und wenn's zuerst bei Dir landet, holt Ihr mich bitte aber auch noch ab. Versprochen ?

[Prolet]

Und noch was...

> * Musik ist schon was tolles.
Und noch toller, wenn man sie macht.

> * Ich hasse Egoisten.
Nein, tust Du nicht. Du hasst nur Egoisten, deren Ego nicht mit Deinem absolut konform geht.
Sobald ein Egoist Deine ureigene Meinung vertritt, hört er für Dich auf, ein Egoist zu sein.
So, wie Du Dich nicht selbst als Egoisten sehen möchtest.
Obwohl Du einer bist.
Nein ?
Nenne mir nur zehn Deiner nicht-egoistischen Taten der letzten 10 Monate; überlege gut.

Vor Jahren fragte mich jemand, warum ich wie ein egoistisches, arrogantes Arschloch wirkte. Ich antwortete: "Weil ich ein egoistisches, arrogantes Arschloch bin." Frage geklärt.


> * Bin richtig fertig.
Wovon, weshalb ? Ohne weitere Angaben heißt das nur: "Ich will auf den Arm." Auf welchen ? Auf den Arm der Vollidioten, die das lesen ?

> * Egozentriker sind schon interessant.
Natürlich. Weil Egozentriker es wagen, in ihrer eigenen Welt zu leben, während die Masse in ihrer gemeinsamen Welt lebt. Wenn man nicht zur Masse gehört, muss man Egozentriker werden. Sonst:

> * Woran merkt man eigentlich, dass man kurz vor der Klapse ist?
Daran, dass man sich solche Fragen stellt.

> * I ain't no sucker!
WEM sagst Du das ? - Der Welt, Dir selbst - oder dem, der Dich als Lutscher bezeichnete ? Und warum hier ?
Glaubst Du im Ernst, dass die Mehr-als-99-% Dir hier auch noch zustimmten ? Vergiss es.
Warum Englisch ? - Weil man bestimmte Dinge nicht in seiner Muttersprache formulieren möchte, weil man sich mit einer für ihre Einfachheit bekannten Fremdsprache, die selbst die Mehr-als-99-% beherrschen können, die bitter nötige Distanz zu sich selbst schafft ?

Wenn Du Antworten willst, musst Du fragen. Aber richtig.

Warum machst Du nackte Menschen ?
Wenn Du ein Mann bist, weiß ich es.
Wenn Du eine Frau bist, weiß ich es nicht.

[BeAFrog]

Ja, die Kommunikation. Ich rede nicht von einem gesunden Egoismus, den jeder hat und zum Überleben braucht, wovon ich rede ist die Gleichgültigkeit von Menschen die einem näher stehen bis hin zu Freunden, Bekannten und auch Fremden die auf Kosten anderer ihren überzogenen Egoismus durchsetzen. Insbesondere ging es mit mit meinem Nacktschneckenbeitrag um Menschen die ich kenne, sonst hätte ich kaum solch einen Roman geschrieben. Wie gut der bei diesen ankam merkt man an den zahlreichen Antworten.

Deine Weltanschauung kann ich nur einmal in 3 Monaten für 10 Minuten nachvollziehen. Ich bin keinesfalls der Auffassung, dass die Welt nur voll von Deppen ist. Allerdings bin ich der Auffassung dass sich mehrere, meiner Meinung nach negative, Eigenschaften immer stärker durchsetzen und das gefällt mir nicht und deswegen schreibe ich mir hier viel von der Seele. Zusammengefasst ist das mit "Auf dieser Seite werdet Ihr vor allem eine Menge undefinierbares Zeugs finden, das Euch aber vielleicht zum Nachdenken anregen oder einfach zu Schmunzeln bringen kann." ergänzen sollte ich vielleicht, dass es sich dabei um das Innenleben eines Menschen handelt mit allem was dazu gehört d.h. heißt Freude über kleine und große Dinge ebenso wie Trauer, Wut und einen Hauch Schwachsinn (wobei das relativ ist.).